Mittwoch, 22. Februar 2017

Sollen Managergehälter gedeckelt werden?

Gibt es eine Alternative?

Wenn ich mich gegen eine gesetzliche Begrenzung von Managergehältern ausspreche, will ich damit keineswegs der aktuellen Entwicklung auf diesem Gebiet das Wort reden. Die heiße ich auch nicht gut. Doch an dieser Stelle halte ich einen gesetzlichen Eingriff nicht für sinnvoll. Wenn dann höchstens am unteren Ende der Einkommensskala. Aber auch dort finde ich tarifvertragliche Lösungen besser wie beispielsweise einen gesetzlichen Mindestlohn.
Doch wie soll man mit den Gehältern von Topmanagern umgehen? Zunächst muss man immer wieder daraufhinweisen, dass es eigentlich Mittel und Wege gibt ein Ausufern von Gehältern einzudämmen. In erster Linie müssen sich die Aufsichtsräte fragen lassen, warum sie das mitmachen und ihrer Kontroll- und Aufsichtsfunktion nicht gerecht werden. In jedem Aufsichtsrat sitzen Arbeitnehmervertreter. Warum wehren sie sich hier nicht heftiger? Werden die Möglichkeiten von Hauptversammlungen genutzt?
Nebenbei: die ganzen Befürworter von Demokratisierung in Unternehmen sollten sich einmal fragen, warum die Elemente der Demokratie, die das Aktienrecht bietet, auf diesem Gebiet anscheinend nicht wirken.
An dieser Stelle führen die Betroffenen und ihre Aufsichträte immer das Argument an, man müsse mit dem Markt mithalten sonst wandern die Topmanager ab. Es gibt kaum deutsche Manager, die in die USA auswandern und sich dort auf Top-Positionen wiederfinden. Als Personaler lernt man im Laufe der Zeit wie man mit "erpresserischen" Forderungen von Mitarbeitern umgeht, die mit Kündigung drohen, wenn sie nicht mehr Geld bekommen. In vielen solchen Fällen hat sich ein kühles "Dann geh doch" als wirkungsvoll erwiesen. Diese Gelassenheit und Standfestigkeit sollte man von einem Aufsichtsrat auch erwarten.
Was in keinem Fall geht, dass Topmanager nur sehr begrenzt am Risiko der Geschäftsentwicklung beteiligt sind. Je höher die Position ist, desto höher muss auch der varibale Anteil der Bezüge sein. Und der wird nicht mit irgendwelchen weichen Zielvereinbarugen hinterlegt sondern mit harten, belastbaren Ergebniszahlen.
Wege und Möglichkeiten die inflationäre Entwicklung von Vorstandsbezügen einzudämmen, gibt es also. Es gibt ja auch bereits den ein oder anderen zaghaften Ansatz, es zu versuchen.
Und die Befürworter einer gesetzlichen Deckelung sollten sich fragen, ob damit wirklich mehr soziale Gerechtigkeit erreicht wird. Solange am unteren Ende des Entgeltspektrums nicht wirkungsvoll für eine Verbesserung gesorgt werden kann, ist das nur Symbolik.

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