Montag, 29. August 2016

Krankenstand

Thema von gestern?

Wir haben laut DAK Gesundheitsreport mit 4,1% den höchsten Krankenstand seit 20 Jahren. Doch es regt sich offensichtlich niemand mehr darüber auf. Allenfalls der deutliche Anstieg der psychsichen Erkrankungen ist den Medien noch eine Schlagzeile wert. Auch wenn dieser Wert sich nur auf die bei der DAK Versicherten bezieht, ist die Gelassenheit doch berechtigt. Bei den anderen Kassen dürfte der Krankenstand kaum nennenswert abweichen und sich ebenfalls auf "relativ niedrigem Niveau", wie es im Report heißt, befinden.

Freitag, 26. August 2016

Wie finden Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt?

Nur mit intensiver Betreuung

Ich unterstütze einen jugendlichen Flüchtling, der im Juli seinen Hauptschulabschluss gemacht hat und bereits ganz passabel Deutsch spricht, bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle.
Beispielhaft nur ein Steinchen, das auf diesem schwierigen Weg dem jungen Mann im Weg liegt: die Freischaltung des Benutzerkontos bei der Arbeitsagentur. Nachdem er auf einer Informationsveranstaltung bei der Arbeitsagentur war, erhielt er dazu im Abstand von wenigen Tagen zwei gleichlautende Schreiben. In dem einen war allerdings sein Name falsch geschrieben. Ratlos brachte er mir die Schriftstücke. Da er im Moment auch nicht über einen Internetzugang verfügt, habe ich versucht das Benutzerkonto frei zu schalten. Das ließ sich auch ganz gut an. Nachdem ich den elfseitigen (!) Nutzungsbedingungen und der vierseitigen Datenschutzerklärung zugestimmt hatte (diese werden wohl auch von deutschen Muttersprachlern kaum gelesen, geschweige denn von Menschen mit Migrationshintergrund), ging es an die Eingabe einer PIN. Keine der in den beiden Schreiben mitgeteilten PIN's wurde akzeptiert. Also Anruf bei der Servicenummer. Dort erfahre ich, dass ich Name und Kennwort nicht selbst hätte eintragen können. Der junge Mann hat dazu allerdings nie eine Mitteilung erhalten. Die Dame am Telefon war freundlich und hilfsbereit und hat ein neues Schreiben mit gültiger PIN angekündigt.
Es gibt viele freundliche und engagierte Menschen in öffentlichen Institutionen, die Flüchtlingen auch unvoreingenommen gegenübertreten. Sie verwalten aber oft bürokratische Vorgänge, mit denen selbst ein im Altagsdeutsch einigermaßen bewanderter Zeitgenosse schwer zurechtkommt. Wenn dann noch Fehler im Prozeß auftauchen, ist ein solcher "Antragsteller" völlig aufgeschmissen. Dann sitzt er zu Hause ratlos vor einem Formular oder seinem Internetzugang - sofern er denn einen hat -
und kommt nicht weiter.
Arbeitsmarkthürden sind nicht nur fehlende Stellen sondern auch bürokratische Prozesse. Es wäre interessant zu wissen, wieviel Arbeitsverhältnisse allein dadurch nicht zustande kommen. Es kann nicht sein, dass pro Flüchtling ein Begleiter nötig ist, um ihm Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu verschaffen. Integration würde sich wesentlich erleichtern, wenn Bürokratie abgebaut würde.

Montag, 22. August 2016

Teambuilding

Überschätzte Methoden

Warum soll eigentlich eine EDV-Abteilung oder eine Entgeltabrechnung oder eine Produktionsplanung ein Team werden? Wenn sie die jeweiligen Leiter fragen, was sie sich unter einem Team vorstellen, werden sie wahrscheinlich drei ebenso unterschiedliche wie unpräzise Antworten bekommen. Wenn sie die drei aber fragen, ob sie an einer teambildenden Maßnahme für ihre Einheiten interessierte wären, würden sie mit ebenso hoher Wahrscheinlichkeit mindestens zwei zustimmende Antworten bekommen. Ob Klettergarten oder Rafting, Segeln oder einwöchiges Überleben auf einer einsamen Berghütte ohne zivilistorische Annehmlichkeiten, das Angebot an Events mit zusammengehörigkeitsfördernder Zielsetzung ist fast unübersehbar.

Montag, 8. August 2016

Eltern von heute - Weicheier?

Ketzerische Gedanken eines Altvorderen

Laut einer Umfrage des AOK Bundesvebandes unter 1000 Müttern und Vätern fühlen sich 47% von diesen wegen Zeitmangels gestresst. Damit liegt dieser Grund an der Spitze der Belastunsfaktoren und hat auch im Vergleich zu dem Wert vom letzten Jahr wieder leicht zugelegt.
In meinem Umfeld erlebe ich immer wieder junge Eltern mit kleinen Kindern, die gemeinsam die zweimonatige Elternzeit nutzen, um Welt- oder zumindest Europareisen zu machen. Es soll mittlerweile spezielle Reiseveranstalter geben, die diesen "Markt" bearbeiten. Unweigerlich muss ich als Vater zweier mittlerweile erwachsener Kinder an die eigene vergleichbare Lebensphase denken.

Mittwoch, 3. August 2016

Sind sie im Urlaub auch erreichbar?

Es ist doch ein tolles Gefühl, wenn in der mittäglichen Ruhe am Hotelpool ihr Handy summt, irgendeiner aus dem Büro will etwas von ihnen und sie können dezent, aber trotzdem vernehmlich den Umliegenden vermitteln, was für ein toller Mensch sie sind.
Wer im Urlaub sein Handy mit an den Pool/Strand nimmt, der will auch, dass er angerufen wird. Für den gehört es mit zum Status mit gespielt gequälter Miene dienstliche Anrufe entgegenzunehmen. "Ich werde gebraucht, auch im Urlaub geht es nicht ganz ohne mich". Dabei ist das schiere Einbildung.