Mittwoch, 31. Juli 2013

Vom ewigen Klagelied der HR-Manager

Zitat aus einer Presseinformation der Rochus Mummert Personalberatung vom Mai 2013: "Neues Selbstbewußtsein in Deutschlands Personalabteilungen - neun von zehn Human-Resources-Managern wollen sich nicht mit der Rolle des klassischen Personalers zufrieden geben und fordern eine firmeninterne Aufwertung." Was ist gemeint? Dahinter kommt die jahrzehntealte Klage der Personalleute zum Vorschein: Vor lauter administrativer Arbeit kommen wir nicht dazu strategisch zu arbeiten und Einfluß auf die Unternehmensstrategie zu nehmen. Als langjährig erfahrener Personaler kann man dieses Gejammer nicht mehr hören. Was, bitte schön, ist denn die Rolle des klassischen Personalers? Auch die wandelt sich. Sie kann sich aber nur wandeln, wenn das von den Personalern aktiv betrieben wird. Die firmeninterne Aufwertung passiert nur, wenn die HR-Leute sie selbst aktiv vorantrieben und einfordern. Also, liebe Kolleginnen und Kollegen, kommt von der Klagemauer weg und nehmt Euer Schicksal selbst in die Hand. Drei Beispiele aus dem Repertoire "klassischer Personalarbeit" die ausgeprägte strategische Arbeitsweise erfordern.
Personalbeschaffung
In Zeiten des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels eine Herausforderung. Welche Mitarbeiter mit welchen Qualifikationen braucht das Unternehmen in den nächsten Jahren? Die Antwort auf diese Fragen muss von den Kollegen in den Fachabteilungen und von der Unternehmensleitung eingefordert werden. Wie sieht die Unternehmensplanung aus? Und schon ist man mitten in einer strategischen Diskussion.
Arbeitszeit
Welche Arbeitszeitregelungen brauchen wir, um die qualifizierten Leute an uns zu binden? Wie können wir die Wünsche der Mitarbeiter mit den Produktivitätserfordernissen des Unternehmens übereinstimmen? Fragen bei denen man weit in die Zukunft denken muss, denn Arbeitszeitregelungen lassen sich nicht jedes Jahr ändern.
Entgeltpolitik
Wie sehen attraktive Entgeltregelungen heute und in Zukunft aus? Was können/sollen wir an betrieblicher Altersversorgung anbieten?
Fragen, bei deren Beantwortung von den Personalleuten Eigeniniative, Kompetenz und Kenntnis der vorhandenen Möglichkeiten erwartet wird. Fragen mit denen man selbst strategisch aktiv werden kann, auch wenn das im Unternehmen selbst noch nicht thematisiert wird.
Glücklicherweise kenne ich auch genügend Personalleute, die sich diesen Herausforderungen stellen. Vielleicht existieren die jammernden Personaler ja nur in den Marketingabteilungen der Beratungen, damit diese ihre aufwendigen HR-Strategie-Instrumente verkaufen können.

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