Mittwoch, 27. Mai 2015

Wertschätzung II

Wie äußert sich wertschätzende Führung individuell?

Im letzten Post hatte ich die institutionalisierte Wertschätzung thematisiert, die beispielsweise in Arbeitsbedingungen zum Ausdruck kommt. Auch diese Form der Wertschätzung hat ihren Ursprung in individueller, persönlicher Wertschätzung. Von welcher Werthaltung ist jemand beeinflußt, der ausgeprägt kosten- und/oder profitorientierte Arbeitsbedingungen schafft? Letztendlich ist Wertschätzung immer eine persönliche Haltung, die wir anderen gegenüber einnehmen. Wir schätzen den Wert unserer Mitmenschen. Wir erkennen sie an, respektieren und achten sie, schenken ihnen Aufmerksamkeit und Interesse.

Dienstag, 26. Mai 2015

Die Bedeutung von Statussymbolen nimmt ab.....

.......aber der Herr Professor, der sich selbstverständlich mit seinen Assistenten duzt, wies doch mit einigem Stolz darauf hin, dass er einen Ruf auf einen Lehrstuhl bekommen habe, zu dem eine "ganze" Sekretärin gehöre unnd nicht nur eine "halbe" wie bisher....
.......und die junge Vertreterin der Generation Y legte Wert darauf, dass in ihrer Hochzeitsanzeige ihr Doktortitel erschien.....

Freitag, 22. Mai 2015

Wertschätzung

Was ist wertschätzende Führung?

Fühlen sie sich bei ihrer Arbeit "wertgeschätzt"? Wenn man von dem ausgeht, was gegenwärtig über den Zustand der Arbeitswelt veröffentlicht wird, müssten viele Beschäftigten diese Frage verneinen oder hätten zumindest Schwierigkeiten sie mit einem klaren Ja zu beantworten. Die Veröffentlichungen lassen sich in zwei gegensätzlichen Positionen zuspitzen: einerseits die Schilderung und Klage von immer belastenderen Arbeitsverhältnissen, andererseits die romantischen Träume von einer schönen neuen Arbeitswelt in der (hoch)qulifizierte Wissensarbeiter mit ihren Arbeitgebern "auf Augenhöhe" verkehren. Einer der Fäden zwischen diesen beiden Polen ist für mich das von vielen empfundene Defizit an wertschätzender Führung.
Was ist das?

Montag, 18. Mai 2015

Sterben die Alphatiere aus?

Haben sie gemerkt, dass ich letztes Jahr im August schon einmal ein Post mit diesem Titel veröffentlicht habe? Was hat sich seitdem geändert? Was ist mit den Alphatieren in ihrem Umfeld geschehen? Sind sie noch da? Haben sie sich geändert? Wenn sie sich selbst für ein Alphatier halten - haben sie sich geändert? Haben sie etwas von den Eigenschaften, die sie zum Alphatier machen, verändert, oder gar ganz abgelegt? Haben sie Reaktionen aus ihrem Umfeld gespürt, dass ihr Verhalten nicht mehr so gut ankommt, dass sie weniger bewirken damit?

Mittwoch, 13. Mai 2015

Überstunden

Von fast jedem zweiten Arbeitnehmer in Deutschland wird erwartet, dass er über die vereinbarte Arbeitszeit hinaus zeitliche Flexibilität zeigt. Das zitiert faz.net am 21.4. aus einer Umfrage. Zugleich werde aber der Mehrheit der Befragten (4000) nicht zugestanden, ihre Arbeitszeit frei zu gestalten. Arbeitgeber bieten zu wenig Möglichkeiten auf private Umstände schnell und flexibel zu reagieren. Auch des Zitat des Schulleiters in meinem Post vom Wochenanfang fiel, als die junge Kollegin den Wunsch nach einer familienfreundlichen Stundenplangestaltung äußerte. Viele Unternehmen schreiben schon in die Arbeitsverträge, dass eine bestimmte Zahl von Stunden ohne irgendeine Abgeltung über die vertragliche Arbeitszeit hinaus erbracht werden muss.

Montag, 11. Mai 2015

Entweder sind Sie Mutter oder Lehrerin...

....so vor kurzem ein bundesrepublikanischer Schulleiter zu einer jungen Lehrerin und Mutter.
Und das im sonst so genderbeseelten Bildungsbetrieb. Nur mit äußerlicher politischer Korrektheit allein ist es halt auch nicht getan.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Nach-Muttertagswoche.

Freitag, 8. Mai 2015

Mindestlohn....

....oder was Zeitungsverleger unter Stakeholdermanagement verstehen.

Meine regionale Tageszeitung hat diese Woche mehr als die Hälfte einer Seite des Wirtschaftsteils darauf verwendet, die Folgen des Mindestlohns unter der dramatischen Überschrift "Ganze Landstriche verlieren den Anschluss" an die Wand zu malen. Der Mindestlohn verursacht bei den Zeitungsverlegern die Umstellung des bisherigen Stücklohns (die Zusteller werden pro Exemplar zugestellter Zeitung bezahlt) auf den Zeitlohn. Das würde komplizierte Berechnungen verursachen und mache sogar den Einsatz von mobilen GPS-Geräten bei den Zustellern notwendig. Angeblich wäre die Mindestlohnabrechnung bürokratisch sehr aufwendig. Folge: Es wird in jedem Fall für den Abonnenten teurer, beziehungsweise Millionen Haushalte würden gar nicht mehr "betriebswirtschaftlich sinnvoll" versorgt werden können, so der Verband der Zeitungsverleger. Er sieht sogar die bundesrepublikanische Bildung gefährdet: " Ein Land, das Bildung als wichtigste Ressource habe, dürfe sich aber keine Versorgungslücken leisten."
Wenn man sich einmal näher mit Leistungsentlohnung beschäftigt hat, kann man über die Argumente der Zeitungsverleger nur milde lächeln.

Mittwoch, 6. Mai 2015

Was ist denn eigentlich "vernetzt"?

Wenn es eine Wahl zum Zauberwort des Jahres im Management gäbe, müsste sie auf Netzwerk und alle damit im Zusammenhang stehenden Kombinationen fallen. Im letzten Post hatte ich einen Kollegen zitiert, der die Arbeitswelt im Jahr 2015 als vernetzt, selbstbstimmt und hierarchiefrei beschrieben hat. Eine Managementberaterin fordert in einem Interview, dass Führungskräfte empathische Netzwerker sein müssen. Die Zahl der Zitate, in denen das Netz zum Heilmittel für fast alle Probleme der zukünftigen Arbeitswelt herbeigeredet wird, ist unübersehbar. Selbst Wikipedia bittet ob der Vielzahl an Definitionen um Beiträge, die die Redundanzdisskussion vermindern und Klarheit in der begrifflichen Abgrenzung schaffen. In der Tat, es gibt kaum einen Fachbereich, der es nicht mit Netzwerken zu tun hat: Mathematiker, Elektriker, Organisationstheoretiker Betriebswirte, Soziologen und Politikwissenschaftler. Von all diesen gibt es natürlich auch jede Menge vernünftiger Beiträge zum Thema Netzwerk. Mit denen setzt sich aber im Rahmen des Management-Small-Talks keiner mehr auseinander.